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Vorgehen bei der Nasenkorrektur (Operationstechnik-Nachkorrektur)
Einzelheiten der Technik sind wichtig zu wissen, um die Risiken, Komplikationsmöglichkeiten und die Notwendigkeit der gewissenhaften Nachbehandlung zu verstehen. 


Die Nase kann durch die Nasenlöcher hindurch von innen ("Geschlossene Technik") oder von außen ("Offene Technik") korrigiert werden.

Da die Operation nach Aufklappen der Nase jedoch sehr viel präziser vorgenommen werden kann und das gefürchtete Absinken der Nasenspitzen, was dann eine Papageienschnabelnase zur Folge hat, vor allem bei einem geschlossenen Zugang eintritt, führen wir heute Nasenkorrekturen meist von einem Schnitt am Nasensteg aus durch, dessen Narbe hinterher praktisch nicht sichtbar ist. Mit dieser Technik lassen sich auch viele kleine Fehlbildungen analysieren und sicher korrigieren, die man mit dem geschlossenen Zugang nicht entsprechend behandeln kann. Wenn äußere Schnitte an den Nasenflügeln notwendig werden sowie auch kleine Narben seitlich am Nasenrücken, die bei einer Nasenverschmälerung erforderlich werden können, sind diese praktisch nicht sichtbar.

Bei sehr dünner Haut müssen die Strukturen besonders exakt verändert werden, damit später keine Unregelmäßigkeiten durchscheinen. Deshalb wird bei sehr dünner Haut meist die offene Technik (Aufklappen des Nasenstegs) verwendet, die ein genaueres Arbeiten erlaubt. Auch bei bestimmten Korrekturen der Nasenflügel sind eventuell Hautschnitte notwendig, die unauffällig in die Falten gelegt werden.

Die Haut passt sich in der Regel den neuen Gegebenheiten an, wenn sie elastisch und auch dünn genug ist. Hier können sich Einschränkungen zur Operation, vor allem bei Älteren oder bei Patienten mit sehr dicker Haut ergeben. Ist die Schrumpfungsneigung zu gering, kann auch durch einen Hautschnitt an der Nasenwurzel oder unter der Nasenspitze (supratip excision) Haut entfernt werden (Nose Lift).


Klassische Nasenkorrektur

Die klassische Nasenkorrektur läuft in verschiedenen Schritten ab:

  • Zunächst, wo notwendig, Korrektur der Nasenscheidewand und Verkleinerung der Nasenmuscheln
  • Neuformung, Betonen und Anheben oder Absenken der Nasenspitze
  • Schaffen eines neuen Profils durch Abtragen eines Nasenhöckers
  • Verschmälern der Nasenpyramide (Knochendurchtrennung und Zusammenschieben der Nasenbeine) und, wo notwendig, Begradigung der Nase zur Mittellinie hin.
  • Herstellen bzw. Erhalt der ausreichend weiten inneren Nasenklappe

Hierzu werden verschiedene Techniken angewandt. Jede dieser Techniken bietet dabei auch spezifische Vor- und Nachteile. Die Technik kann auch von der Hautdicke abhängen, damit z.B. bei dünner Haut später keine "Stufen" am Knorpel sichtbar werden. Für eine schönere Nasenspitze ist es z. B. möglich, ein kleines Knorpelstück einzusetzen, das aus der Nasenscheidewand gewonnen und in Form gebracht wurde.


Höckerabtragung


Ein Nasenhöcker wird in kleinen, kontrollierten Operationsschritten abgetragen. Die Operationstechnik in kleinen Schritten gewährleistet ein kontrolliertes Vorgehen. Nach Entfernung größerer Höcker fehlt dem Dach der Nase der Giebel, sodass die Nasenbeine zusammengeschoben werden müssen. Hierzu muss der Knochen mobilisiert, also vom Oberkieferknochen und vom Stirnbein abgetrennt werden. Durch Entfernen des Höckers und den nun geraden Nasenrücken wirkt die Nase länger, sodass auch die Nase insgesamt durch Verlagerung der Spitze gekürzt werden muss. Wenn die Nasenspitze in ihrer neuen Position nicht richtig fixiert wird, kann sie später absinken und eine sogenannte Papageienschnabelnase verursachen. Diese Fixierung ist bei einem offenen Zugang, wie wir ihn meist durchführen, sehr viel sicherer und genauer als wenn man die geschlossene Technik anwendet.


Verschmälerung der Nase

Hierzu muss das knöcherne Nasengerüst von der Umgebung gelöst werden; die Nasenbeine werden "mobilisiert". Um ein gutes Endergebnis zu erreichen, müssen die abgetrennten Teile des Nasengerüstes frei beweglich sein - daraus erklärt sich die Notwendigkeit der späteren absoluten Ruhigstellung. Wie schmal die Nase werden kann, hängt von der Hautdicke, von der knöchernen Situation und von den Proportionen des gesamten Gesichts ab.

Operation der Schiefnase

Wie bei der Verschmälerung der Nase muss auch bei einer knöchernen Schiefnase das Stützgerüst bestehend aus Nasenbeinen und der Nasenscheidewand völlig mobilisiert werden. Nach Korrekturen am Stützgerüst der Nase ist die Ruhigstellung für ein bis zwei Wochen mit Hilfe einer Schiene (Gips, Aluminium, Kunststoff) für das spätere Ergebnis äußerst wichtig. Übermäßige Mimik muss trotz Schienung eingeschränkt werden.

Auffüllen des Nasenrückens oder der Nasenspitze
Um Substanzdefekte (Sattelnase) aufzufüllen, muss körpereigenes Material, in der Regel Knorpel, verwendet werden. Das Material wird aus der Nasenscheidewand, aus einem abgetragenem Höcker, aus dem Ohr oder aus der Rippe gewonnen. Die Eigenschaften des Knorpels unterschiedlicher Regionen unterscheiden sich in ihrer Festigkeit und Formbarkeit.

Die Vor- und Nachteile werden wir mit mit Ihnen präoperativ ausführlich besprechen. Wichtig ist, dass ausreichend Knorpelmaterial zur Verfügung steht und dass die evtl. notwendigen Schnitte zur Knorpelgewinnung unauffällig sind.


Insbesondere bei dünner Haut kann es notwendig sein Muskelhaut zur inneren Abdeckung der Knorpel-/Knochenstrukturen zu verwenden. Diese kann man aus der Schläfenregion oder aus dem Oberschenkel entnehmen. Man hat dann aber eine zusätzliche Narbe an der Entnahmestelle. Alternativ kann man auch Gewebe aus der Gewebebank verwenden. 


Zweiteingriff nach der Nasenkorrektur

Eine Nachoperation ist bei erfahrenen Nasenchirurgen in 5 - 10 % der Nasenkorrekturen notwendig - keinesfalls nur als Ausdruck einer mangelnden Operationstechnik.
Bei Schiefnasen kann es laut Literatur in bis zu über 30 % zu einer neuerlichen Schiefstellung kommen. Von vornherein muss dem Patienten bewusst sein, dass möglicherweise ein Zweiteingriff notwendig ist. Bei ästhetischen Eingriffen an der Nase liegt die Wahrscheinlichkeit zwischen 8 und 12%.

Bei wenig erfahrenen Operateuren liegt der Anteil der unbefriedigenden OP-Ergebnisse naturgemäß höher. Neben Erfahrung und chirurgischem Können sind noch verschiedene weitere Faktoren für das Ergebnis ausschlaggebend, z.B. die Blutungsneigung und damit die Schwellung während der Operation, die individuelle Narbenbildung, die Nachbehandlung und auch das Verhalten des Patienten nach der Operation.

Die Nasenform, wie sie nach Abnahme des Verbandes erscheint, ändert sich in den folgenden Wochen und Monaten noch. Bei einem geschlossenen Zugang kommt es oft zu einem gewissen Absinken der Nasenspitze, was bei der Operation berücksichtigt werden muss, da ansonsten der untere Anteil des Nasenrückens zu hoch wird und eine Papageienschnabelnase resultiert.

Ferner ist anfangs die Schwellung noch deutlich, allerdings nicht in allen Anteilen der Nase gleichmäßig ausgeprägt. An der Nasenspitze hält sie sich am längsten. Wenn die Schwellung zurück geht, können Unregelmäßigkeiten offenbar werden, die durch die Schwellung vorher kaschiert wurden.
Die Nase braucht im Allgemeinen mindestens ein Jahr, bis sie ihre endgültige Form erreicht hat. Deshalb sollte man sich nicht vor Ablauf dieser Zeit für eine Nachoperation entscheiden.

Gilt es bereits für den Ersteingriff, sich möglichst einem Erfahrenen Arzt anzuvertrauen, so ist das für eine Nachoperation noch wesentlich wichtiger. Sie ist immer schwieriger einzuschätzen. Es blutet stärker, die Schwellneigung ist gegenüber dem Ersteingriff verstärkt, es können Durchblutungsstörungen auftreten und die Anatomie ist mehr oder weniger verändert.

Welche Nase lässt sich verschönern?
Höcker-, Schief- und Sattelnase sind die häufigsten Anlässe für eine ästhetische Nasenkorrektur, aber auch der Wunsch nach einer schöneren, d.h. harmonischeren Nasenspitze ist nicht selten.

Bei der Nasenkorrektur werden Teilkorrekturen von Korrekturen der gesamten Nase oder sogar des kompletten Profils unterschieden. Beim Entfernen eines Nasenhöckers wird die Nase optisch länger, sodass oft eine zusätzliche Nasenspitzenkorrektur notwendig wird, um diesen Effekt auszugleichen. Entscheidend ist, dass die Funktion erhalten bleibt oder gebessert wird und im Endergebnis die Nase zum Typ passt und sich unauffällig ins Gesicht einfügt.

Teilkorrekturen

  • Nasenspitze
  • Nasenflügel
  • Korrektur der gesamten Nase
  • Begradigung einer Schiefnase (knöchern und/oder knorpelig)
  • Abtragung eines Höckers
  • Verkleinerung einer zu großen Nase
  • Aufbau einer zu kleinen Nase
  • Verschmälerung einer zu breiten Nase
  • Kürzen einer zu langen Nase
  • Korrektur einer "Spaltnase" (Nasendeformierung bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte)
  • Anheben eines eingesunkenen Nasenrückens (Sattelnase)
  • Absenken einer "Himmelfahrtsnase"
  • Umfassendere Korrektur im Gesicht
  • Profilplastik mit gleichzeitiger Änderung der Kinnform

Gegenanzeigen
Auf eine Nasenkorrektur muss bei bestimmten Vorbedingungen verzichtet werden, oder sie lässt sich nur eingeschränkt ausführen. Dazu gehören:

  • Vorstellungen des Patienten und des Chirurgen sind nicht vereinbar, unrealistische Erwartungen des Patienten
  • sehr stark vom Normalen abweichende Gesichtsform
  • sehr dicke Haut, die sich den Veränderungen des Knorpels/Knochens nur bedingt anpasst
  • unentschlossener Patient, der nur auf Anraten anderer eine Operation wünscht
  • Alter unter 14 - 15 Jahre (vor Eintritt des Stimmbruchs oder der monatlichen Regelblutung)
  • Narkosefähigkeit nicht gegeben, z.B. wegen schwerer Krankheiten


Keine Typveränderung!

Äußerst zurückhaltend sollte man als seriöser Chirurg immer dann sein, wenn Patienten durch eine Nasenkorrektur auch eine Typveränderung wünschen. Auch eine "Psychotherapie mit dem Messer", mit deren Hilfe seelische Probleme gelöst werden sollen, muss sehr kritisch gesehen werden. Hier ist es unbedingt sinnvoll, auch einen Psychotherapeuten oder Psychologen mit einzubeziehen. Dies ist auch dann erforderlich, wenn der Patient mit sich selbst unzufrieden ist und sich insgesamt „in seiner Haut" nicht wohlfühlt.